Dittersdorf

Dittersdorf wurde 1974 nach Lößnitz eingemeindet. Zu allen Zeiten war es ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf mit aktuell 300 Einwohnern. Der Ort entstand um 1150 als sogenanntes Waldhufendorf, in dem zu jedem Haus ein Stück Land gehörte von dem sich die Einwohner lange Zeit ernährten. Die ersten Siedler waren Bauern, die keinen Hof und kein Land geerbt hatten und deshalb eine neue Existenz suchten. Dittersdorf gehörte bis Mitte des 16. Jahrhunderts fast 300 Jahre lang dem Kloster Grünhain, weshalb die Bauern Abgaben und Frondienste leisten mussten. Das in dieser Zeit geltende Verbot, handwerkliche Arbeiten durchzuführen erhielt die agrarische Prägung des Ortes, die noch heute zu sehen ist. Von besonderer Bedeutung für Dittersdorf und seine Umgebung ist der Schieferabbau. Schon im 15. Jahrhundert wurde das Dach der Grünhainer Klosterkirche mit Schiefer aus Dittersdorf gedeckt. Was im späten Mittelalter als Zuverdienst für die Bauern begann entwickelte sich in den 1850er Jahren zu einem organisierten Industriezweig. Die Aktiengesellschaft "Sächsische Schieferbruch-Compagnie" spielte dabei bis 1882 die wichtigste Rolle. Auf ihr Wirken hin wurde auch die Bahnstrecke von Aue aus in Richtung Chemnitz errichtet. Heute sind vom Schieferabbau noch viele Spuren zu sehen, die entlang eines Wanderweges (Schieferlehrpfad) besichtigt werden können und im Sommer zu einem erlebnisreichen Ausflug einladen. Im Winter ist der Skilift ein besonderer Anziehungspunkt, mit dessen Hilfe die oft verschneiten Hanglagen in Dittersdorf erkundet und befahren werden können.